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Biokunststoff
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Der Begriff „Biokunstoff“ beschreibt 2 unterschiedliche Kunststoffarten:

 

  1. Bio-basierter Kunststoff, der aus biologischen und erneuerbaren Materialien besteht (wie Maisstärke oder Cellulose); und/oder
  2. Kunststoff, der biologisch abbaubar ist – dieser kann konventionellen Kunststoff enthalten.

 

Bio-basierter Kunststoff ist nicht unbedingt biologisch abbaubar.

 

Manche Unternehmen wählen diese Materialien für ihre Verpackungen, aber haben Biokunststoffe tatsächlich einen kleineren ökologischen Fußabdruck als konventioneller Kunststoff?

 

Wenn es um Kunststoffe geht, haben Begriffe wie „biologisch abbaubar“ und „kompostierbar“ noch keine rechtliche Bedeutung. Die Europäische Union arbeitet an einem gesetzlichen Rahmen betreffend die Kennzeichnungspflichten und genaue Begriffsdefinitionen. Dies würde den Verbrauchern dabei helfen die verschiedenen Kunststoffarten unterscheiden zu können und klare Sortieranweisungen zu bekommen. Einige Zertifizierungen existieren bereits, aber diese sind weder obligatorisch noch von der EU beaufsichtigt.

 

Was soll man nach dem Gebrauch mit Biokunststoffverpackungen machen?

 

Obwohl Kunststoffverpackungen die als biologisch abbaubar gekennzeichnet sind, als leicht biologisch abbaubar oder kompostierbar angesehen werden, sind sie es nur in spezifischen kontrollierten Rahmen. Diese Verpackungen müssen durch ein Verfahren von industrieller Kompostierung entsorgt werden (anaerob, ohne Sauerstoff) und können nicht in ein Gartenkompost oder in den Biomüll geworfen werden (aerob, mit Sauerstoff). Bei der Zersetzung dieses Kunststoffs werden Mikroplastikrückstände hinterlassen.

 

Biologisch abbaubare Verpackungen werden auch eher in die Natur geworfen, da Verbraucher fälschlicherweise glauben, dass diese die Umwelt nicht langfristig verschmutzen. In Luxemburg kostet das Littering den Steuerzahlern jedes Jahr 1,2 Mio. € für die Reinigung entlang der Nationalstraßen und Autobahnen, die Reinigungsarbeiten innerhalb der Gemeinden sind nicht in diesem Betrag eingeschlossen.

 

In der Praxis werden Biokunststoffverpackungen aus dem Biomüll entfernt, damit die Kompostierung ordentlich funktionieren kann. Dies ist aktuell so noch möglich, da die Mengen gering sind. Diese Mengen sollten jedoch noch weiter abnehmen, da im Gesetz A267 vom 9. Juni 2022 steht, dass kein Biokunststoff – kompostierbare und biologisch abbaubare Müllbeutel inbegriffen – mehr in den Biomüll geworfen werden darf (Art. 25 §4).

 

Können Biokunststoffe recycelt werden?

 

Biokunststoffverpackungen können theoretisch recycelt werden, aber nur wenn sie komplett von den anderen Verpackungen getrennt werden. In Luxemburg sind die Sortiermethoden nicht angepasst, um sie zu unterscheiden, sodass die meisten Biokunststoffverpackungen in den Sortierresten landen und nicht recycelt werden.

 

Ist Biokunststoff eine Option, um seine Verpackungen umweltfreundlicher zu gestalten?

 

Zu diesem Zeitpunkt sind Biokunststoffe aufgrund Ihrer Auswirkungen auf die Abfallwirtschaft und der von ihnen hinterlassenen Mikroplastikrückstände problematisch. Es ist derzeit also besser:

 

  • die Verwendung von Verpackungen wenn möglich zu vermeiden;
  • konventionellen Kunststoff, der einfach zu recyceln ist, zu benutzen (wie transparenter PET für Flaschen); oder
  • die Entwicklung des gesetzlichen Rahmens für Biokunststoff zu verfolgen und sich zu vergewissern, dass die geeignete Recyclingbranche existiert, bevor man diesen Weg einschlägt.

 

Ihr Valorlux Team

 

 

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