Recycelbare Verpackungen

Was ist die Definition von recycelbaren Verpackungen? Welche Verpackungsmaterialien sind in Luxemburg recycelbar? Warum können einige Verpackungsabfälle noch nicht recycelt werden?

Entdecken Sie alle Informationen zum lokalen Sortieren und Recycling!

Zuerst einmal, was ist eine „recycelbare Verpackung“?

Bei Valorlux haben wir einen strengen Ansatz, um zu definieren, was eine recycelbare Verpackung ist. Um unseren Standards zu entsprechen, muss eine Verpackung drei grundlegende Kriterien erfüllen:

 

  1. Landesweite Sammlung: Ein Sammelsystem ist für den Verpackungstyp vorhanden und deckt das gesamte Großherzogtum Luxemburg ab.
  2. Sortierung in großem Umfang: Verpackungen, insbesondere die im blauen Valorlux-Sack gesammelten, werden in Einrichtungen wie dem Sortierzentrum des Unternehmens Hein Déchets in Bech-Kleinmacher umfassend sortiert, was die Machbarkeit einer Sortierung im großen Umfang bestätigt.
  3. Wirtschaftlich und ökologisch sinnvolles Recycling: Das Recycling beschränkt sich nicht auf Labortheorien. Es wird tatsächlich in großem Maßstab mit wirtschaftlich und ökologisch nachhaltigen Techniken durchgeführt.

Was bedeutet es, wenn wir von wirtschaftlich und ökologisch sinnvollem Recycling sprechen?

Für uns ist Recycling wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll, wenn die gesamte Recyclingkette die folgenden Kriterien erfüllt:

 

  • Optimierte Transportwege: Die Transportwege für Sammlung, Sortierung und Recycling werden minimiert, wodurch der CO2-Fußabdruck des Transports reduziert wird.
  • Angemessene Kosten: Die Kosten für Sammlung, Sortierung und Recycling sind optimiert und gewährleisten eine nachhaltige Wirtschaftsführung von Verpackungsabfällen.
  • Leistungsfähige Sortieranlagen: Die Sortieranlage ist so ausgestattet, dass sie die Hauptströme der im Verpackungsabfall vorkommenden Materialien effizient verarbeiten kann.
  • Zusammenarbeit mit Nachbarländern: Die Recyclinganlagen befinden sich in den Nachbarländern oder in anderen europäischen Ländern.
  • Bewährte Technologie: Die eingesetzten Recyclingtechnologien sind in großem Maßstab erprobt und garantieren stabile Verkaufsmärkte für die recycelten Materialien.

Welche Verpackungsabfälle werden gesammelt und recycelt?

Wenn Sie an Valorlux denken, kommt Ihnen wahrscheinlich sofort Plastik in den Sinn. Doch die Palette der von uns behandelten Materialien ist viel größer! Wir organisieren nicht nur die Sammlung der blauen Säcke, sondern sind auch in den Ressourcenzentren aktiv, indem wir die Sammlung und das Recycling der dort abgegebenen Verpackungsabfälle übernehmen und die Sammlung von Verpackungen aus Papier, Karton und Glas finanziell unterstützen. Auf diese Weise sorgen wir für das Recycling einer Vielzahl von Verpackungen, wie z. B. :

 

  • Verpackungen aus Papier/Karton;
  • Verpackungen aus Glas;
  • Verpackungen aus Holz, spezifisch Korken;
  • Verpackungen aus Metall (Stahl und Aluminium);
  • Getränkekartons;
  • Verpackungen aus Kunststoff;
  • Öko-Taschen.

Fokus auf den blauen Sack: Welche Verpackungen werden im Sortierzentrum sortiert?

Die über den Valorlux-Sack gesammelten Verpackungen werden zum Sortierzentrum der Firma Hein Déchets in Bech-Kleinmacher transportiert. Die Fraktionen, die in der Anlage sortiert werden können, sind folgende:

 

  • PET-Flaschen (transparent/hellblau)
  • PET-Flaschen (grün/dunkelblau)
  • PET-Flaschen (andere Farben)
  • PET-Mischung (Schalen, Töpfe, Becher)
  • HDPE: Flaschen und Behälter
  • PE und PP: Folien
  • PP: Becher, Töpfe, Schalen
  • PS: Becher, Töpfe, Schalen
  • Stahl
  • Aluminium
  • Getränkekartons

Wie wählen wir unsere Recyclingpartner aus?

Wo immer möglich, bevorzugen wir lokales Recycling. Aber die praktischen Gegebenheiten vor Ort zwingen uns meistens über unsere Landesgrenzen hinauszugehen. Warum ist das so? Weil es in Luxemburg derzeit nur eine einzige Recyclinganlage gibt – die für Stahlverpackungen -, die Verpackungen in Luxemburg wirtschaftlich verwerten kann. Da die Rentabilitätsgrenze beispielsweise für Kunststoffverpackungen bei mindestens 25.000 Tonnen liegt, sind wir gezwungen, in unseren Nachbarländern nach Lösungen zu suchen.

 

Daher werden die meisten sortierten Materialien zu Recyclern in benachbarten Ländern oder anderen europäischen Ländern transportiert. Diese pragmatische Entscheidung trägt unserem Engagement für ein ökonomisch und ökologisch nachhaltigem Recycling Rechnung.

 

Die Auswahl unserer Recyclingpartner erfolgt deshalb nicht zufällig. Jeder unserer Recyclingpartner ist zudem von den lokalen Behörden zertifiziert, und die luxemburgische Umweltverwaltung genehmigt die Ausfuhr von Verpackungsabfällen zu diesen Recyclern. Auf diese Weise garantieren wir einen transparenten Prozess, der den Umweltgesetzen und -normen entspricht.

 

Die Länder, in die wir Verpackungsabfälle im Jahr 2022 transportiert haben, sind unten aufgeführt. Die aktuelle Liste der Recycler, an die die verschiedenen Materialtypen geliefert werden, können Sie jederzeit in unserem Jahresbericht einsehen, der in der Mediathek dieser Webseite verfügbar ist.

 

  • Stahlverpackungen werden in Luxemburg recycelt.
  • Aluminiumverpackungen werden in Belgien recycelt.
  • Getränkekartons werden in Deutschland recycelt.
  • Kunststoffverpackungen werden in Belgien, Frankreich, den Niederlanden und Deutschland recycelt.
  • Karton- und Papierverpackungen werden in Frankreich, Belgien, Deutschland und den Niederlanden recycelt.
  • Glasverpackungen werden in Frankreich recycelt.
  • Korken werden in Deutschland recycelt.

Verpackungen aus Metall: Stahl und Aluminium

 

Wussten Sie, dass 80 % des auf den Markt gebrachten Stahls heute noch verwendet wird? Und dass das Recycling einer Tonne Metall im Vergleich zu einer Produktion aus Erz zwischen 70 und 95 % Energie einsparen kann (1)?

 

Neugierig auf den Prozess der Sortierung und des Recyclings von Metallverpackungen, die auf den luxemburgischen Markt gebracht wurden? Welche Arten von Verpackungen sind betroffen? Dieser Artikel hat alle Antworten auf Ihre Fragen.

 

Aluminium, das häufigste Metall in der Erdkruste, wird aus Bauxit gewonnen, einem Gestein, das 1821 in Les Baux-de-Provence in Frankreich entdeckt wurde. Seit 1886 wurden 1,5 Milliarden Tonnen Aluminium produziert und die weltweite Tagesproduktion liegt derzeit bei 180.000 Tonnen (2).

 

Aluminium ist aufgrund seiner Barrierefunktion, die Produkte vor Verunreinigungen schützt und ihre Haltbarkeit verlängert, ein beliebtes Verpackungsmaterial. Die wohl bekannteste Verpackung aus Aluminium ist die Getränkedose. Die Europäer verwenden jedes Jahr bis zu 50 Milliarden Dosen für Wasser, alkoholfreie Getränke und Bier (3).

 

Aluminiumverpackungen gibt es in verschiedenen Formen:

 

  • Getränkedosen
  • Essensschalen
  • Schalen für Tierfutter
  • Joghurtdeckel
  • Sprühdosen
  • Flaschenverschlüsse (z. B. Saft, Wasser, Wein oder Spirituosen)
  • Keks- und Schokoladenverpackungen
  • kosmetische und pharmazeutische Verpackungen
  • Alufolie
  • Überkappungen für Weinflaschen und Champagnerhauben

Die Sortierung

 

Im Sortierzentrum von Bech-Kleinmacher werden Foucault-Wirbelstrommaschinen eingesetzt, um alle Aluminiumverpackungen effizient zu sortieren. Nach der Sortierung werden die Aluminiumverpackungsabfälle zu Ballen gepresst, um den Transport zum Recyclingbetrieb zu erleichtern.

 

Das Recycling

 

In der Recyclinganlage wird der Prozess fortgesetzt, indem die Aluminiumverpackungsabfälle hohen Temperaturen in einem Ofen ausgesetzt werden. Nachdem das Aluminium geschmolzen und raffiniert wurde, wird die entstandene Masse zu Barren oder Platten geformt. Diese Barren durchlaufen dann einen Walzprozess und werden zu Aluminiumblechen verarbeitet, aus denen neue Verpackungen oder andere Gegenstände hergestellt werden.

 

  • Fast 75 % des produzierten Aluminiums sind immer noch in Verwendung (5).
  • Das Recycling von 1 kg Aluminium spart 4 kg Bauxit, das für die primäre Produktion benötigte Erz (4).
  • Der Recyclingprozess von Aluminium benötigt etwa 5 % der Energie, die für die Herstellung von Primäraluminium benötigt wird (4).

 

Aluminiumverpackungen gehören in den blauen Sack! Weitere Informationen zum Sortieren finden Sie auf unserer Seite zum blauen Sack.

Stahl ist eine Eisen-Kohlenstoff-Legierung, die seit der Eisenzeit genutzt wird. Mit der industriellen Revolution und der Entwicklung hin zu einer wohlhabenderen Gesellschaft in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts etablierte sich Stahl als vielseitiges Verpackungsmaterial für viele Produkte.

 

Die Eigenschaften von Stahl bieten zuverlässigen Schutz vor ultravioletter Strahlung (UV), Feuchtigkeit und Luft, und gewährleisten gleichzeitig eine optimale Dichtheit ohne Durchlässigkeit.

 

Stahlverpackungen gibt es in verschiedenen Formen:

 

  • Dosen für Kosmetika
  • Getränkedosen
  • Dosen Schachteln für Schokolade, Tee oder Kaffee
  • Schachteln für Süßigkeiten
  • Dosen
  • Bierflaschenverschlüsse
  • Konservendosen
  • Deckel
  • Teelichter
  • Spraydosen

Die Sortierung

 

Im Sortierzentrum in Bech-Kleinmacher erfasst ein Überbandmagnet (ein großer Magnet über einem Förderband) alle Verpackungsabfälle aus Stahl. Diese Stahlverpackungen werden zunächst zu Ballen gepresst und dann zu einem Aufbereiter transportiert, der sie verdichtet. Nach Abschluss dieses Prozesses wird der Stahlschrott zu Arcelor Mittal in Differdange transportiert, um recycelt zu werden.

 

Das Recycling

 

Bei Arcelor Mittal durchläuft der Abfall zunächst den Schmelzprozess in einem Lichtbogenofen. Gleichzeitig wird Sauerstoff (O) zugeführt, um den Kohlenstoff als Kohlendioxid (CO2) zu entfernen. Weitere Zusätze wie Silizium (Si) oder Aluminium (Al) werden dann als Reduktionsmittel oder Antioxidationsmittel eingeführt, um Sauerstoff zu entfernen. Der so gereinigte Stahl wird während dieses Prozesses zurückgewonnen und dann zu einem Raffinierofen namens Pfannenofen transportiert, wo die erforderlichen Legierungen hinzugefügt werden, um die spezifischen Eigenschaften des Endprodukts zu bestimmen. Schließlich wird der Stahl zur Stranggussanlage geleitet.

 

(Quelle: Arcelor Mittal Luxembourg)

 

  1. Stahlschrott wird mittels Greifer in die Schrottkörbe gefüllt.
  2. Diese werden dann mittels Kran in den Elektroofen entleert.
  3. Nach einschmelzen der Charge, wird der flüssige Stahl in die Stahlpfanne gegossen.
  4. Die Stahlpfanne wird dann dem Pfannenofen zugeführt, wo durch Zugabe der Legierungselemente die Stahlsorte hergestellt wird.
  5. Mittels Kran wird die fertige Stahlsorte der Stranggusanlage zugeführt und vergossen.
  6. Die erstarrten „Beam-Blanks“ werden anschließend in das anliegende Stahlwerk transportiert.

 

Das Endprodukt dieses recycelten Stahls aus den luxemburgischen Verpackungsabfällen wird zur Herstellung von Trägern, Spundwänden und Schienen verwendet. Es ist wichtig zu beachten, dass die luxemburgischen Verpackungsabfälle aus Stahl nicht wieder zu Verpackungen werden. Dies liegt daran, dass das Werk von Arcelor Mittal, das auf die Herstellung von Verpackungen aus Stahl spezialisiert ist, weiter entfernt in Dunkerque (Frankreich) liegt. Da der Transport von Verpackungsabfällen aus Stahl von Luxemburg nach Dunkerque weder ökologisch noch wirtschaftlich wäre, ist es viel sinnvoller, diese Abfälle vor Ort zu recyceln und zur Herstellung von Baumaterialien wie Trägern beizutragen.

 

  • Das Recycling von 1 Tonne Stahl spart im Vergleich zur Primärproduktion 1,5 Tonnen Eisenerz, 650 kg Kohle und 300 kg Kalk (6).
  • Der Recyclingprozess von Stahl spart 74 % der Energie ein, die für die Herstellung von primärem Stahl benötigt wird (7).

 

Legen Sie Ihre Verpackungen aus Stahl in den blauen Sack! Erfahren Sie mehr über die Sortierung auf unserer Seite zum blauen Sack.

Eine außergewöhnliche Eigenschaft von Metall besteht darin, dass es unendlich oft recycelt werden kann, ohne seine physikalischen und chemischen Eigenschaften zu verlieren. Diese bemerkenswerte Recyclingfähigkeit bedeutet, dass der Großteil des Metalls, das in Form von Verpackungen auf den Markt gebracht wurde, auch heute noch in Gebrauch ist.

 

Theoretisch könnte die Herstellung neuer Metallgegenstände daher ausschließlich aus Altmetall erfolgen. In der Praxis müssen jedoch sowohl primäre Rohstoffe als auch Sekundärrohstoffe verwendet werden. Denn viel Metall wird in Bereichen mit langer Lebensdauer wie dem Gebäudebau oder in Autos verwendet, wo es lange dauert, bevor die Metalle zurückgewonnen und in ein neues Produkt integriert werden können. Die Zugabe von Primärrohstoffen in der Produktion ist daher notwendig, um die erforderlichen Mengen zu erhalten, die der europäischen und weltweiten Nachfrage gerecht werden.

 

Auch aus diesem Grund ist die Rückgewinnung von Metallverpackungen durch bestehende Sammel- und Recyclingketten so wichtig. Da die Lebensdauer von Verpackungen sehr kurz ist, stehen Sekundärmaterialien schnell zur Verfügung, um ein neues Produkt herzustellen. Das Recycling von Metallverpackungen trägt somit zur Einführung einer Kreislaufwirtschaft bei, indem es die Gewinnung neuer Erze begrenzt, andere natürliche Ressourcen schützt und die CO2-Emissionen reduziert.

 

So kann Ihre Getränkedose - nach Gebrauch und Recycling - möglicherweise in seinem nächsten Lebenszyklus im Schiffbau, in der Automobilindustrie oder als Baumaschine verwendet werden. Aber sie kann genauso gut wieder eine Dose werden.

Aktuelle Recyclingquoten

 

  • Die Recyclingquote für Metallverpackungen lag 2022 in Luxemburg bei 65 % (9).
  • Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestrecyclingquote beträgt 50 %.
  • In Luxemburg machen Metallverpackungen 5% der gesamten recycelten Verpackungsabfälle aus (9).

 

Angestrebte Recyclingquoten gemäß europäischer und luxemburgischer Gesetzgebung

 

Jahr Eisenmetalle Aluminium
2025 70 % 50 %
2030 80 %

60 %

 

 

 

Interessante Fakten:

  • Jedes Jahr werden in Europa 98 Milliarden Einheiten Metallverpackungen für die Lebensmittel-, Kosmetik- und Pharmaindustrie produziert. Das bedeutet, dass jeder Einwohner der Europäischen Union im Durchschnitt 4 Einheiten pro Woche konsumiert (8).
  • Es dauert nur 60 Tage, bis eine Aluminiumdose produziert, gefüllt, verteilt, konsumiert und zu einer neuen Dose recycelt werden kann (3).
  • Mit einer Tonne recyceltem Stahl können 13 Geschirrspüler oder 12.000 Konservendosen mit einem Fassungsvermögen von 850 ml hergestellt werden (7).

 

Legen Sie Ihre Metallverpackungen in den blauen Sack! Erfahren Sie mehr über die Sortierung auf unserer Seite zum blaue Sack.

Verpackungen aus Kunststoff

Plastik machte 2021 19 % des Gesamtgewichts aller Verpackungsabfälle in Europa aus, alle Materialien betrachtet (1). 39 % der europäischen Kunststoffnachfrage wird für die Herstellung von Verpackungen verwendet (2).

 

Aber welche Materialien verbergen sich wirklich hinter dem Begriff „Plastik“? Und wie sieht es mit der Recyclingfähigkeit von Kunststoff in Luxemburg aus, gemessen am aktuellen Entwicklungsstand der Sortier- und Recyclinganlagen? Antworten auf alle diese Fragen finden Sie in diesem Artikel.

 

Kunststoff kann aus verschiedenen Rohstoffen wie Zellulose, Kohle, Erdgas oder Erdöl hergestellt werden. Obwohl er auch vollständig aus erneuerbaren Quellen stammen kann, ist seine Produktion noch immer eng mit der Ölindustrie verbunden. Aber warum besteht diese starke Verbindung weiterhin?

 

Nach dem Zweiten Weltkrieg führten die Bemühungen die Wirtschaft wieder anzukurbeln zu einem steigenden Energiebedarf. Erdöl erlebte aufgrund seiner Erschwinglichkeit ein schnelles Wachstum und bleibt seitdem unverzichtbar. Und obwohl der Übergang zu erneuerbaren Energien im Gange ist, bleibt die Weltwirtschaft immer noch stark von fossilen Ressourcen abhängig.

 

In diesem Kontext der Ölförderung entstand das Plastik. Durch das Raffinieren von Erdöl können verschiedene Produkte wie Heizöl, Diesel, Kerosin und Naphtha extrahiert werden. Letzteres wird zur Herstellung von Kunststoffharzen verwendet, wodurch der Kunststoff, den wir kennen, zu einem Nebenprodukt der Erdölraffination wird.

 

Im Jahr 1907 eröffnete Leo Hendrik Baekeland das Zeitalter des Plastiks, indem er Bakelit erfand, das allererste synthetische Plastik, das in Serie produziert wurde. Ursprünglich für Telefone verwendet, markierte diese Erfindung den Beginn einer Materialrevolution.

Noch vor dem Zweiten Weltkrieg folgten die Markteinführungen von Zellophan, PVC, Polystyrol, Polyethylen und Nylon. Nach dem Krieg erlebte der Kunststoff jedoch seinen wahren Aufschwung. Tupperware betrat 1946 den Markt, gefolgt von der ersten Plastikflasche im Jahr 1968.

 

Seitdem haben technologische Fortschritte die Produktion vorangetrieben, und der weltweite Einsatz von Kunststoff hat sich exponentiell entwickelt. Im Jahr 2022 wurden weltweit 400 Millionen Tonnen produziert, davon 59 Millionen Tonnen in Europa (2), und Prognosen deuten darauf hin, dass die weltweite Produktion bis 2035 auf bis zu 650 Millionen Tonnen steigen könnte (3).

 

Der Erfolg von Kunststoffverpackungen beruht auf den einzigartigen Eigenschaften dieses Materials. Seine Flexibilität, Widerstandsfähigkeit, Leichtigkeit, Stabilität, Barriere-Eigenschaften, seine Sterilisierungsfähigkeit und die Möglichkeit, es als Folien oder in starren Verpackungen zu verwenden, machen Plastik zu einer bevorzugten Wahl für verschiedene Arten von Verpackungen.

 

Besonders im Bereich der Lebensmittelverpackungen übt Kunststoff eine besondere Anziehungskraft aus. Dank seiner Eigenschaften trägt Plastik dazu bei, Lebensmittelabfälle zu minimieren, indem es die Frische der Produkte bewahrt und ihre Haltbarkeit verlängert. Es verhindert die Geschmacksübertragung, wodurch der natürliche Geschmack der Lebensmittel erhalten bleibt. Darüber hinaus ermöglicht es den Händlern, strenge Lebensmittelsicherheitsstandards einzuhalten, indem es eine hygienische Verarbeitung gewährleistet und die Lebensmittel vor äußeren Verunreinigungen schützt. In diesem Kontext ist es wichtig zu beachten, dass es derzeit keine andere Verpackungsoption gibt die alle Merkmale des Kunststoffes vereint. Diese Vielseitigkeit erklärt seinen anhaltenden Erfolg als Verpackungsmaterial.

Das PP (Polypropylen) gehört zur Familie der Polyolefine und zeichnet sich durch seine geringe Dichte aus. Aufgrund seiner thermischen Beständigkeit eignet es sich besonders gut für Lebensmittel, die in der Mikrowelle erwärmt werden müssen.

 

Im Jahr 2022 machte Polypropylen 15,4 % der europäischen Kunststoffproduktion aus (2).

 

Polypropylen-Verpackungen gibt es in verschiedenen Formen:

 

  • Mikrowellengeeignete Lebensmittelbehälter;
  • Schalen und Behälter für Salate;
  • Joghurtbecher;
  • Behälter für Butter oder Margarine;
  • Tüten zum Verpacken von Süßigkeiten;
  • Blumentöpfe.
05 Polypropylène

Sie können Polypropylen anhand des Identifikationscodes „5“ erkennen , falls er auf der Verpackung angebracht ist.

Das HDPE (hochdichtes Polyethylen) gehört zur Familie der Polyolefine. Mit einer höheren Dichte zeichnet es sich durch seine Steifigkeit, Festigkeit sowie seine hohe Zug- und Stoßfestigkeit aus.

 

Im Jahr 2022 machte HDPE 8,7 % der europäischen Kunststoffproduktion aus (2).

 

HDPE-Verpackungen gibt es in verschiedenen Formen:

 

  • Starre Flaschen für Getränke (z. B. Milch);
  • Flaschen für Reinigungs- und Kosmetikprodukte (z. B. Reinigungsmittel, Pflegeprodukte, Shampoo, Duschgel);
  • Behälter für Gewürze (z. B. Senf, Mayonnaise);
  • Schalen;
  • Deckel;
  • Folien.
02 Polyethylène Haute Densité

Sie können HDPE anhand des Identifikationscodes „2“ erkennen, falls er auf der Verpackung angebracht ist.

PET gehört zur Familie der Polyester und zeichnet sich durch seine Robustheit bei gleichzeitiger Leichtigkeit aus. Sein Hauptanwendungsgebiet liegt in der Herstellung von Kunststoffflaschen. Was die PET-Flasche besonders macht, ist dass die EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) die Verwendung von recyceltem Kunststoff, genannt R-PET, zugelassen hat um wieder in die Produktion neuer Flaschen integriert zu werden. So stellt die PET-Flasche ein konkretes Beispiel für die Kreislaufwirtschaft im Bereich Kunststoff dar. Im Folgenden erfahren Sie mehr über den Recyclingprozess einer PET-Flasche, um eine neue zu schaffen.

 

 

Im Jahr 2022 machte PET 5 % der europäischen Kunststoffproduktion aus (2).

 

PET-Verpackungen gibt es in verschiedenen Formen:

 

  • Flaschen für Getränke (z. B. Saft, Wasser);
  • Lebensmittelschalen (nicht recycelbar, da der Recyclingprozess noch nicht in großem Maßstab durchgeführt wird);
  • kleine Behälter für Dressings und Saucen (nicht recycelbar, da der Recyclingprozess noch nicht in großem Maßstab durchgeführt wird);
  • Behälter für Gewürze (nicht recycelbar, da der Recyclingprozess noch nicht in großem Maßstab durchgeführt wird);
  • Flaschen für Hygieneprodukte (recycelbar bis zu 5 % des Gesamtgewichts im Materialfluss der Kunststoffflaschen gemäß den Regeln der EFSA).
01 Polyethylène Terephthalate

Sie können PET anhand des Identifikationscodes „1“ erkennen, falls er auf der Verpackung angebracht ist.

PE-LD (Polyethylen niedriger Dichte) gehört zur Familie der Polyolefine. PE-LD hat eine geringe Dichte. Flexibel, weich und dehnbar kann es Temperaturen von bis zu 80° Celsius standhalten.

Im Jahr 2022 machte PE-LD 13,4 % der europäischen Kunststoffproduktion aus (2).

 

PE-LD-Verpackungen gibt es in verschiedenen Formen:

 

  • Plastiktüten und -folien, Müllsäcke;
  • Versiegelungsfolien für Lebensmittelbehälter;
  • Verpackungsfolien.
04 Polyethylène Basse Densité

Sie können PE-LD anhand des Kunststoffidentifikationscodes „4“ erkennen, falls er auf der Verpackung angebracht ist.

Verpackungen aus Polystyrol, sei es in Form von Schaumstoff (EPS) oder in starrer Form (PS oder XPS), haben eine geringe Sauerstoff- und Dampfbarriere sowie einen relativ niedrigen Schmelzpunkt.

 

Expandiertes Polystyrol (EPS), auch als Frigolit oder Styropor bekannt, ist eine bekannte Anwendung von PS. Es ist ein weit verbreitetes Verpackungsmaterial das in vielen Bereichen des täglichen Lebens verwendet wird. Seine Leichtigkeit, Festigkeit, Stoßdämpfungsfähigkeit und Wärmedämmung machen es zu einer beliebten Wahl.

 

  • Im Jahr 2021 wurde die Markteinführung von Verpackungen für Getränke und Becher aus expandiertem Polystyrol (EPS) aufgrund der Häufigkeit, mit der diese Verpackungen als wilder Müll an europäischen Stränden landeten, verboten.
  • Weißes EPS (Styropor) wird in den Ressourcenzentren separat gesammelt und darf daher nicht in den blauen Sack gelegt werden.
  • Für extrudiertes Polystyrol (XPS) gibt es derzeit in Luxemburg keine wirtschaftlich und ökologisch sinnvolle Recyclingmöglichkeit für diese Art von Verpackungen. Daher sind diese aktuell nicht recycelbar.

 

Im Jahr 2022 machten PS und EPS 5,4 % der europäischen Kunststoffproduktion aus (2).

 

PS-Verpackungen gibt es in verschiedenen Formen:

 

  • Becher für Milchprodukte (z. B. Joghurt, Sahne) (PS);
  • Schalen für Fisch (PS);
  • Schalen für Fleisch (PS und XPS);
  • Verpackungsmaterial für Polsterung und Schutz (EPS).
06 Polystyrène

Sie können PS anhand des Kunststoffidentifikationscodes „6“ erkennen, falls er auf der Verpackung angebracht ist.

Biokunststoffe werden heutzutage immer häufiger erwähnt, sei es im Bereich der Verpackungen, Konsumgüter oder Textilien. Im Bereich der Verpackungen sind Begriffe wie „biobasiert“, „biologisch abbaubar“ oder „kompostierbar“ immer häufiger zu finden. Aber was bedeuten diese Begriffe wirklich?

 

Der generische Begriff „Biokunststoff“ umfasst tatsächlich Kunststoffe mit unterschiedlichen Eigenschaften. Die unter diesem Begriff zusammengefassten Kunststoffe können biobasiert, biologisch abbaubar oder beides sein und können sowohl aus erneuerbaren als auch aus fossilen Ressourcen stammen, wie im untenstehenden Schema dargestellt (4).

So gibt die Bezeichnung „Biokunststoff“ auf einer Verpackung keinerlei Hinweise auf seine tatsächliche Herkunft, was die Verbraucher täuschen kann. Die Europäische Kommission hat diese Verwirrung rund um Biokunststoffe erkannt und im Jahr 2022 einen Rahmen vorgeschlagen, der Klarstellungen und Empfehlungen für ihre wirklich umweltfreundliche Verwendung enthält (5). Dieser Rahmen legt auch fest, wie diese Materialien gestaltet, vom Verbraucher sortiert und recycelt werden sollten. Die Kommission betont auch, dass die Bezeichnung „Biokunststoff“ auf einer Verpackung keinesfalls zu einer Zunahme von Umweltverschmutzung führen darf, weil die Verbraucher sie für biologisch abbaubar halten könnten. Sie warnt auch davor, dass die positiven Umweltauswirkungen dieser Verpackungen im Vergleich zu herkömmlichen Kunststoffverpackungen nicht unbedingt nachgewiesen sind, auch wenn sie als „Bio“ bezeichnet werden. Diese Lösungen stellen spezifische Herausforderungen in Bezug auf Nachhaltigkeit, die ein gründliches Verständnis und angemessene Berücksichtigung erfordern.

 

Ausblick auf die Verwendung von Biokunststoffen für Verpackungen

 

Biobasierte, biologisch abbaubare und kompostierbare Kunststoffe könnten als Ersatz für herkömmliche Kunststoffe in Anwendungen hervortreten, in denen ihre Verwendung tatsächliche Umweltvorteile bringen würde. Die aktuelle Produktion von Kunststoffen aus erneuerbaren Ressourcen befindet sich jedoch noch in einem Entwicklungsstadium. Im Jahr 2023 machten Biokunststoffe nur 0,5 % der weltweiten Gesamtproduktion von Kunststoff aus, wovon bereits 43 % (0,9 Millionen Tonnen) für Verpackungen verwendet wurden. (6,7)

 

Trotz des zunehmenden Einsatzes im Verpackungssektor bleibt der Anteil an Biokunststoffen im Vergleich zur Gesamtproduktion und -nachfrage von Kunststoff noch relativ gering. Dennoch plant die Branche, ihre Produktionskapazitäten bis 2028 zu verdreifachen. (6)

 

Die Entwicklung dieses Bereiches in Europa wird teilweise von den gesetzlichen Regelungen abhängen. Die Europäische Kommission plant, die Kunststoffproduktion von fossilen Ressourcen zu entkoppeln und sicherzustellen, dass diese neuen Kunststoffe gegenüber solchen aus nicht erneuerbaren Ressourcen tatsächliche ökologische Vorteile bieten (5).

 

Solange diese Entkopplung von fossilen Ressourcen nicht zur Realität wird, wird Kunststoff aus fossilen Ressourcen wahrscheinlich weiterhin ein integraler Bestandteil unseres Alltags sein.

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Gut zu wissen

 

Kompostierbare und biologisch abbaubare Kunststoffe dürfen nicht in dem blauen Sack entsorgt werden, da sie sich anders verhalten als herkömmliche Kunststoffe und das Recycling stören können.

 

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Die Sortierung

 

Kunststoffverpackungen, die über die Haus-zu-Haus- Sammlung (blauer Sack) gesammelt werden, gelangen zum Sortierzentrum in Bech-Kleinmacher. Zunächst erfolgt eine Vorabsortierung mithilfe eines rotierenden Siebs, das die Verpackungen nach ihrer Größe trennt und beispielsweise sehr große Kunststofffolien vom restlichen Sortierprozess trennt. Anschließend wird ein Luftabscheider verwendet, um kleinere und leichtere Folien von den restlichen Verpackungen zu trennen, gefolgt von einem Ballistik Abscheider. Dieser Prozess gewährleistet eine vollständige Trennung der Folien (PE und PP) von den starren Verpackungen. Die starren Verpackungen durchlaufen das Sortierzentrum und passieren verschiedene optische Sortiereinheiten die nahe dem Infrarotbereich funktionieren (NIR). Jede NIR-Einheit kann ein bestimmtes Kunststoffharz (PP, PS, PET, PE) identifizieren, was am Ende der Sortierkette zu materialspezifischen Abfällen führt. Für PET-Flaschen ermöglichen verschiedene NIR auch die Unterscheidung der Flaschenfarbe, sodass sie in transparente/hellblaue, dunkelblaue/grüne und Flaschen in anderen Farben sortiert werden. Am Ende des Sortierprozesses werden die Materialien in Ballen gepresst und für die Lieferung an verschiedene Recyclinganlagen vorbereitet.

 

Das Recycling

 

Die Ballen werden von Bech-Kleinmacher zu verschiedenen Recyclern transportiert. Eine Liste der Recycler, an die die verschiedenen Materialtypen geliefert werden, finden Sie in unserem jährlichen Bericht, der in der Mediathek dieser Webseite verfügbar ist.

 

Jedes Kunststoffmaterial erfordert eine spezifische Verarbeitungstechnik in den Recyclingzentren. Recycler spezialisieren sich in der Regel auf das Recycling eines bestimmten Kunststoffharzes aufgrund der unterschiedlichen Dichten und Schmelztemperaturen, die jedem Harztyp zugeordnet sind.

 

Es ist wichtig zu beachten, dass die meisten mechanisch recycelten Kunststoffmaterialien noch nicht von der EFSA (European Food Safety Authority) für die Wiederverwendung in Lebenmittelverpackungen zugelassen sind. Derzeit können nur Harze aus PET-Flaschen in neuen Flaschen verwendet werden. Daher sollten PET- Harze nicht mit denen vermischt werden, die diese Zulassung noch nicht haben, um eine Kontamination zu vermeiden. Aus diesem Grund ist es wichtig jedem Recycler nur Harze einer einzigen Sorte zur Verfügung zu stellen.

 

Obwohl der Recyclingprozess für jedes Harz spezifische Techniken erfordert, sind die Hauptphasen ähnlich. Zunächst werden die Abfälle gewaschen, um größere Verunreinigungen wie Klebstoffe oder Lebensmittelrückstände zu entfernen. Dann werden sie zu Flakes zerkleinert, erneut gewaschen und anschließend geschmolzen und zu Granulat gepresst. Diese Granulate werden dann zur Herstellung neuer Objekte oder Verpackungen verwendet.

 

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Wussten Sie schon...? Fokus auf die Verschlüsse von Flaschen

 

Beim Sortieren können Sie die Verschlüsse auf den Flaschen lassen. Während des Waschprozesses schwimmen die Flakes aus den PE-HD Verschlüssen oben, während die Flakes aus den Flaschen nach unten sinken. Dieses Schwimm/Sink-Verfahren ermöglicht es, diese beiden Materialien leicht zu unterscheiden und vor dem Fortsetzen des Recyclingprozesses zu trennen.

 

Wenn Sie jedoch eine lokale luxemburgische Aktion unterstützen möchten, können Sie die Verschlüsse auch getrennt sammeln und sie der Vereinigung ASA geben, die mit ihrer Aktion "E Stopp fir e Mupp" die Ausbildung von Assistenzhunden finanziert.

 

Wichtig ist hier zu beachten, dass ab Juli 2024 die Verschlüsse von Kunststoffflaschen mit einem Fassvermögen von bis zu drei Litern während des Herstellungsprozesses obligatorisch an der Flasche befestigt sein müssen.

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Die Sortierung

 

Kunststoff ist allgegenwärtig in unserem täglichen Leben: sei es in unseren Autos, Bildschirmen, Spielzeugen, Kleidung oder natürlich in unseren Verpackungen.

Jedoch bringt die Allgegenwart von Kunststoff auch Probleme mit sich, insbesondere im Umgang mit den Abfällen aller Kunststoffgegenstände die Verbraucher entsorgen wollen, was teilweise zu Umweltverschmutzung durch wilde Abfälle und Ausschüttungen in den Ozeanen führt. Es sollte jedoch offensichtlich sein, dass Kunststoff, wie auch alle anderen Materialien, niemals in die Umwelt gelangen sollte.

 

Weltweit entkommen derzeit 22 % der Kunststoffverpackungsabfälle vollständig den Abfallentsorgungssystemen und landen auf wilden Deponien, werden im Freien verbrannt oder an Land oder in Gewässern entsorgt, insbesondere in armen Ländern. (8) Die Wurzel des Problems liegt hier nicht im Kunststoff selbst, sondern in der fehlenden Infrastruktur für die Sammlung, Sortierung und Verwertung von Abfällen in diesen Regionen. Laut einem Bericht des UNEP (Umweltprogramm der Vereinten Nationen) haben derzeit 2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu Abfallsammlungs- und -Entsorgungssystemen (9).

 

In Luxemburg und in Europa im Allgemeinen verfügen wir jedoch über alle notwendigen Infrastrukturen, um unseren Alltagsmüll zu entsorgen. Wie erklärt sich dann, dass laut Schätzungen der Europäischen Kommission jährlich das Äquivalent von 66.000 Lastwagenladungen mit Kunststoffabfällen in die europäischen Meere gelangt (10)?

 

In diesem Kontext wird die Sortierung von Verpackungen zu Hause und die Nutzung öffentlicher Abfalleimer entscheidend, um zu verhindern, dass Kunststoffabfälle als wilde Abfälle enden oder unsere Gewässer verschmutzen.

 

Das Recycling

 

Zwischen 2000 und 2019 hat sich die weltweite Produktion von recycelten Kunststoffen erheblich erhöht, von 6,8 Millionen Tonnen (Mt) auf 29,1 Mt. Diese Menge macht jedoch nur 6 % der weltweiten Gesamtproduktion von Kunststoff aus, die verschiedene Sektoren wie Bauwesen, Automobilindustrie, Elektronik, Landwirtschaft, Textilien, Verpackungen usw. umfasst (8). Ähnlich wurden weltweit nur 9 % der Kunststoffabfälle im Jahr 2019 recycelt, während 19 % verbrannt wurden (8), obwohl das Recycling von Kunststoffabfällen etwa fünfmal effizienter ist als die Verbrennung zur Energiegewinnung (11). Wie bei der Sammlung ist auch hier der Mangel an den nötigen Infrastrukturen in einigen Ländern einer der Hauptgründe für die niedrige Recyclingrate weltweit.

 

Speziell für Kunststoffverpackungsabfälle lag die Recyclingquote in Europa 2021 bei 39,7 % (12), mit einer Verwertungsquote von 76,8 % (13).

 

Im Jahr 2022 lag die Recyclingrate von Kunststoffverpackungen in Luxemburg bei 50,29 % (14). Obwohl diese Zahl ebenfalls relativ niedrig erscheinen mag, ist es wichtig zu beachten, dass nur die tatsächlich gesammelten Verpackungen recycelt werden können. Von allen auf dem luxemburgischen Markt eingeführten Kunststoffverpackungen konnten im Jahr 2022 56,8 % den Recyclinganlagen übergeben werden. (14) Der Rest der Kunststoffverpackungsabfälle wird entweder in den falschen Sammelstrukturen entsorgt, insbesondere im Restabfallbehälter, wo er letztendlich verbrannt wird, oder in die Umwelt geworfen. Ein Teil der in Luxemburg verkauften Verpackungen wird von den Verbrauchern auch in ein Nachbarland gebracht, sodass diese Verpackungen nicht in den luxemburgischen Sammelstrukturen landen und nicht in unsere Recyclingquoten einfließen können. Andere Plastikverpackungen sind einfach nicht recyclebar.

 

Die korrekte Sortierung von Kunststoffverpackungen und die Nutzung der dafür vorgesehenen Sammelstrukturen können somit dazu beitragen, das Recycling der Kunststoffverpackungsabfälle zu gewährleisten. Denn nur korrekt sortierte Verpackungen können recycelt werden.

Aktuelle Recyclingquoten

 

  • Die Recyclingrate für Kunststoffverpackungen lag 2022 in Luxemburg bei 50,29 % (14).
  • Die durch die Gesetzgebung vorgeschriebene Mindestrecyclingquote beträgt 22,5 %.
  • In Luxemburg machte Plastik 14 % der gesamten Menge an recycelten Verpackungsabfällen im Jahr 2022 aus (14).

 

Angestrebte Recyclingquoten gemäß europäischer und luxemburgischer Gesetzgebung

 

2025: 50 %

2030: 55 %

 

Gehalt an recyceltem Material in Getränkeflaschen (R-PET)

 

2025: 25 % recyceltes Material

2030: 30 % recyceltes Material

 

Werfen Sie Ihre Plastikverpackungen in den blauen Sack! Weitere Informationen zum Sortieren finden Sie auf unserer Seite zum blauen Sack.

 

Interessante Fakten:

  • 40 % der in der EU in Verkehr gebrachten Kunststoffverpackungen wurden 2021 recycelt (12).
  • 39 % der europäischen Kunststoffnachfrage entfielen 2022 auf Verpackungen. 23 % entfielen auf das Baugewerbe und 8 % auf die Automobilindustrie (2).
  • Die europäische Kunststoffproduktion (Produkte und Verpackungen) machte 2022 14 % der weltweiten Produktion aus (2).
  • 54 Prozent der weltweiten Kunststoffproduktion (Produkte und Verpackungen) werden in asiatischen Ländern hergestellt (2).
  • 36% der chinesischen Produktion von Kunststoffprodukten (Produkte und Verpackungen) wurden 2022 nach Europa exportiert (2).

 

 

recyclat PET

Quellen
(1) https://ec.europa.eu/eurostat/statistics-explained/index.php?title=Packaging_waste_statistics#Waste_generation_by_packaging_material
(2) https://plasticseurope.org/wp-content/uploads/2023/10/Plasticsthefastfacts2023-1.pdf
(3) https://eur-lex.europa.eu/resource.html?uri=cellar:2df5d1d2-fac7-11e7-b8f5-01aa75ed71a1.0003.02/DOC_3&format=PDF
(4) https://environment.ec.europa.eu/system/files/2022-12/COM_2022_682_1_EN_ACT_part1_v4.pdf
(5) https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/fr/ip_22_7155
(6) https://www.european-bioplastics.org/market/
(7) https://www.european-bioplastics.org/market/applications-sectors/
(8) https://www.oecd.org/fr/presse/la-pollution-plastique-ne-cesse-de-croitre-tandis-que-la-gestion-et-le-recyclage-des-dechets-sont-a-la-traine.htm
(9) https://wedocs.unep.org/xmlui/bitstream/handle/20.500.11822/36964/VITGRAPH.pdf
(10) https://circabc.europa.eu/ui/group/2203ac52-e11f-4a4f-82d6-a3a72eda77aa/library/66df9269-9114-45fd-9fa4-ed8e28f3d8b6/details?download=true
(11) Amadei A., Ardente F., Garcia-Gutierrez P., Klenert D., Nessi S., Tonini D., Tosches D., Saveyn H. (2022), Environmental and economic assessment of plastic waste recycling, Mechanical, physical and chemical recycling technologies (nur auf Englisch erhältlich), noch nicht publiziert
(12) https://ec.europa.eu/eurostat/databrowser/view/env_waspacr__custom_9451147/default/table?lang=en
(13) https://ec.europa.eu/eurostat/databrowser/view/env_waspac__custom_9468401/default/table?lang=en
(14) https://www.valorlux.lu/media/651e6e31a4c79_rapport-annuel-2022.pdf

Verpackungen aus Papier und Karton

 

Wussten Sie, dass die Menge an Verpackungsabfällen aus Papier und Karton in den letzten Jahren stetig zugenommen hat und in Luxemburg im Jahr 2021 bei 90 Kilogramm pro Person lag (1)? Und dass Papier und Karton mit 40,3% den größten Anteil am Verpackungsabfall in Europa ausmachen (2), was 34 Millionen Tonnen entspricht, die im Jahr 2021 erzeugt wurden (3)?

 

Sind Sie neugierig, wie Papier und Karton hergestellt und recycelt werden und warum es wichtig ist, sich an der Abfalltrennung zu beteiligen? In diesem Abschnitt erfahren Sie mehr!

 

Als offizielles Datum der Entdeckung des Papiers gilt das Jahr 105 n. Chr., als der chinesische Beamte T'sai Lun am Kaiserhof seine Methode zur Papierherstellung vorstellte. Obwohl später auch die Herstellung und Verwendung von Papier aus Pflanzenfasern und Seide nachgewiesen werden konnten, begann ab diesem Zeitpunkt die weltweite Verbreitung des Papiers (4).

 

Zuerst in Asien, dann im Nahen Osten und schließlich im Westen und in Europa. Die industrielle Papierproduktion begann im 19. Jahrhundert. Ursprünglich als Schreib- und Druckmaterial gedacht, entwickelte sich das Material weiter und wurde für eine Vielzahl von Anwendungen, einschließlich Verpackungen, verwendet.

 

Zur Herstellung von Papier und Karton kann Zellstoff mechanisch aus zerkleinertem Holz (Rohstoff) oder aus Altpapier/Karton (Sekundärstoff) gewonnen werden. Bei diesem Prozess bleiben die Hauptbestandteile wie Holz, Lignin und Zellulose erhalten und bilden den so genannten Holzstoff. Das daraus hergestellte Papier hat eine gute Opazität und ist gut bedruckbar, vergilbt aber mit der Zeit.

 

Eine weitere Methode der Papierherstellung ist der chemische Holzschliff. Hier werden nur die Zellulosefasern zurückgehalten und der so gewonnene Zellstoff besteht zu 95 % aus Zellulosefasern. Im Gegensatz zu Papier aus Holzzellstoff hat Papier aus Zellulosefasern eine geringere Opazität. Es altert jedoch besser, da das Lignin, das für die Vergilbung des Papiers verantwortlich ist, während des Herstellungsprozesses entfernt wird.

Papier und Karton erleben derzeit einen deutlichen Anstieg ihrer Verwendung in Verpackungen. Dieser Trend ist vor allem auf die Entwicklung des Online-Handels, das Verbot der Verwendung von Kunststoff in bestimmten Arten von Verpackungen und eine skeptischere Haltung der Verbraucher gegenüber Kunststoff zurückzuführen. Diese Faktoren tragen dazu bei, dass Verpackungen aus Papier und Karton häufiger gewählt werden, da sie als umweltfreundlicher wahrgenommen werden.

 

Papier-/Kartonverpackungen gibt es in verschiedenen Formen:

 

  • Umverpackungsschachteln (z. B.: Cornflakes, Müsli, Schokolade, Zwieback);
  • Schachteln (z. B.: Nudeln, Reis, Zucker, Salz);
  • Umverpackungen (z. B.: Joghurt);
  • Papierverpackungen (z. B.: Mehl, Zucker);
  • Kraftpapierbeutel für Nüsse und Samen (z. B.: Walnusskerne, Haselnüsse, Sonnenblumenkerne);
  • Verpackungen für Pakete aus dem E-Commerce;
  • Pizzakartons;
  • Eierkartons;
  • Schuhkartons;
  • Einkaufstaschen und -beutel (z. B.: Obst und Gemüse, Brot und Gebäck, Sandwiches, lose Ware).

Die Sortierung

 

In Luxemburg sortieren die Bürgerinnen und Bürger Verpackungen aus Papier und Karton, die dann auf verschiedenen Wegen gesammelt werden, z. B. über die Haus-zu-Haus- Sammlung, öffentliche Container oder Ressourcenzentren.

 

Verpackungsabfälle aus Papier und Pappe, die über die Haus-zu-Haus- Sammlung oder die Ressourcenzentren und öffentliche Container gesammelt werden, werden an verschiedene Unternehmen in Luxemburg weitergeleitet, die das Material für das Recycling aufbereiten. Hier werden Störstoffe, die den Recyclingprozess stören, wie z. B. Verpackungen aus mehreren Materialien (z. B. Verpackungen aus Karton und Kunststoff) und verschlossene Verpackungen, deren Inhalt visuell schwer zu überprüfen ist (z. B. Pizzaschachtel mit Essensresten oder Papierabfall in einer Plastiktüte), von einem Picker manuell aus dem Reststrom aussortiert. Anschließend erfolgt, falls erforderlich, eine halbautomatische Sortierung, um Papier von Pappe zu trennen. Schließlich werden alle als hochwertig eingestuften Abfälle zu Ballen gepresst und zu Papier- und Kartonherstellern in den Nachbarländern Frankreich, Deutschland, Belgien und den Niederlanden transportiert.

 

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Gut zu wissen:

Vereinfachen Sie die Handarbeit des Pickers!

 

Papier-/Kartonverpackungen mit einem Deckel, wie z. B. Pizzakartons, sollten idealerweise in zwei Hälften gerissen in den Sortierbehälter gelegt werden. Dies erleichtert es dem Picker, der beim Aufbereiter für die manuelle und visuelle Sortierung zuständig ist, die Qualität dieser Verpackung zu erkennen und zu beurteilen, ob sie für das Recycling geeignet ist (keine Speisereste, kein Fett). Ist eine visuelle Kontrolle nicht möglich, werden diese Verpackungen aus dem Materialstrom genommen, da ihr möglicher Inhalt den Recyclingprozess erheblich behindern könnte.

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Das Recycling

 

Der Recyclingprozess von Papier und Karton beginnt mit einer zweiten Sortierung durch den Recycler. Er trennt die verschiedenen Papier- und Kartonsorten nach Farbe und Form und entfernt alle Reststoffe, die den Recyclingprozess stören könnten.

 

Anschließend durchläuft der Abfall ein Heißwasserbad, den so genannten Pulper, in dem sich die Fasern trennen und einen Zellstoff bilden. Dieser Zellstoff, der aus Sekundärfasern besteht, wird zur Herstellung von neuem Papier und Karton verwendet. Während des gesamten Prozesses werden Bestandteile wie Heftklammern oder kleine Kunststoffteile sorgfältig entfernt. Gegebenenfalls wird ein Entfärbungsprozess durchgeführt, um die Druckfarbe aus dem Zellstoff zu entfernen.

 

Der so entstandene Zellstoff wird ausgerollt, getrocknet und auf Rollen gewickelt. Aus diesen Rollen werden neue Endprodukte hergestellt.

Weltweit wird jeder sechste gefällte Baum zu Papier und Karton verarbeitet. Um die steigende Nachfrage nach diesen Materialien zu befriedigen, besteht die Gefahr, dass Primärwälder durch intensive Plantagenwirtschaft verdrängt werden, was auch den illegalen Holzeinschlag fördert (5).

 

Obwohl Papier und Karton aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden, übt das Marktwachstum einen erheblichen Druck auf die weltweiten Waldbestände aus, was die Wichtigkeit der Sortierung und des Recyclings von Papier und Pappe unterstreicht. Dies gilt umso mehr, da die Herstellung von Papier aus primären Ressourcen fast so viel Energie verbraucht wie die Herstellung von Stahl (5).

 

Die jüngsten Entwicklungen sind jedoch vielversprechend: 2021 bestanden 60 % des weltweit verbrauchten Papiers und Kartons aus Recyclingfasern (6). Das Recycling von Papier und Karton schont nicht nur unsere natürlichen Ressourcen, sondern bietet auch andere wichtige Vorteile, wie die Minimierung des Energie- und Wasserverbrauchs im Vergleich zur Produktion aus primären Ressourcen.

 

Dennoch ist es manchmal notwendig, auf Primärfasern zurückzugreifen, insbesondere bei Lebensmittelverpackungen, um eine Qualität zu gewährleisten, die den Gesundheitsstandards entspricht. Die allmähliche Verschlechterung der Faserqualität während der Recyclingzyklen macht die Verwendung von Primärfasern unumgänglich, um einen angemessenen Schutz des Verpackungsinhalts zu gewährleisten.

 

Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass die ausschließliche Verwendung von Papier und Karton (Monomaterial) für Lebensmittelverpackungen derzeit noch nicht geeignet ist, um eine längere Haltbarkeit und Frische zu gewährleisten. Der Einsatz und die Kombination mehrerer Materialien in einer Verpackung, z. B. die Zugabe von Kunststoff oder Aluminium zusätzlich zu Papier und Karton ist notwendig, um die Dichtheit und Undurchlässigkeit zu gewährleisten. Ein bekanntes Beispiel ist der Kaffeebecher, der normalerweise mit einer dünnen Kunststoffschicht überzogen ist. Leider können diese Verpackungen derzeit nicht in großem Umfang recycelt werden, da sie aus vielen verschiedenen Materialien bestehen.

 

Eine andere Technik zur Verstärkung von Papier-/Kartonverpackungen ist die Verwendung von Hilfs- und Zusatzstoffen, um bestimmte gewünschte Eigenschaften zu erzielen. Dazu gehören in der Regel Füllstoffe, Beschichtungsprodukte, Lacke, Druckfarben, Klebstoffe, chemische Bestandteile wie zum Beispiel hydrophobe Substanzen oder Substanzen die Silikon- oder Schwefeleffekte erzeugen. Je nach Art und Menge der verwendeten Zusatzstoffe können diese die Qualität des Recyclingzellstoffs beeinflussen oder sogar den Recyclingprozess behindern.

 

Sind die Fasern nach mehreren Recyclingzyklen - in der Regel zwischen sechs und sieben - zu kurz oder ist der Zellstoff zu stark mit Hilfsstoffen, Additiven oder anderen unerwünschten Substanzen verunreinigt, kann er nur noch für die Herstellung minderwertiger Produkte wie zum Beispiel Toilettenpapier verwendet werden. Für die Herstellung von hochwertigen Verpackungen aus Papier und Karton müssen daher Primärrohstoffe eingesetzt werden. Vor allem dann, wenn die Verpackungen mit Lebensmitteln in Berührung kommen.

 

Aktuelle Recyclingquoten

 

  • Die Recyclingquote für Papier und Pappe lag im Großherzogtum Luxemburg im Jahr 2022 bei 69 % (7).
  • Die gesetzlich vorgeschriebene Mindest-Recyclingquote beträgt 60 %.
  • 2022 betrug der Anteil von Papier/Pappe/Karton in Luxemburg 31 % der Gesamtmenge der stofflich verwerteten Verpackungsabfälle (7).

 

Angestrebte Recyclingquoten gemäß europäischer und luxemburgischer Gesetzgebung

 

2025: 75 %

2030: 85 %

 

Interessante Fakten:

  • 69 % des weltweit produzierten Papiers und Kartons werden für Verpackungen verwendet (6).
  • In Luxemburg fielen im Jahr 2021 pro Kopf 90 Kilogramm Verpackungsabfälle aus Papier und Karton an (1).
  • Es gibt mehr als 3.000 verschiedene Papiersorten (5).
  • 60 % des weltweit verbrauchten Papiers und Kartons stammten 2022 aus Altpapier (6).
  • 82,5 % der zu Abfall gewordenen Verpackungen aus Papier, Karton und Pappe wurden 2021 in Europa recycelt (8).

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Gut zu wissen:

  1. Zerkleinern Sie Ihren Kartonabfall nicht zu viel: Vermeiden Sie es, Ihre Kartonabfälle in kleine Stücke zu reißen, da dies die Identifizierung bei der automatischen Sortierung erschweren kann. Zu kleine Stücke landen in der Papiersortierlinie, wo sie das Recycling stören können.

  2. Keine Plastiksäcke für Papier/Karton: Stecken Sie Ihre Papier-/Kartonabfälle nicht in Plastiksäcke. Diese werden bereits zu Beginn des Sortierprozesses als unerwünscht eingestuft und aussortiert, da eine visuelle Kontrolle des Inhalts nicht möglich ist. Diese Papier-Kartonabfälle werden dann niemals recycelt.

  3. Vorsicht bei Thermopapier: Thermopapier, z. B. von Kassenbelegen oder Faxgeräten, darf nicht in den Papier- und Kartonabfall gegeben werden. Seine Inhaltsstoffe können beim Recyclingprozess den Zellstoff verunreinigen. Werfen Sie dieses Papier in den Restmüll, es sei denn, es ist ausdrücklich als recyclingfähig gekennzeichnet.

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Verpackungen aus Glas

 

Wussten Sie, dass das Recycling von einer Tonne Glas den Abbau, den Transport und die Verarbeitung von 1,2 Tonnen natürlicher Ressourcen einspart (1)?

 

Aber wie werden die auf den luxemburgischen Markt gebrachten Glasverpackungen sortiert und recycelt? Um welche Verpackungsarten handelt es sich? Die Antworten auf diese Fragen finden Sie in diesem Artikel.

 

Glas ist eines der ältesten vom Menschen verwendeten Materialien. Seine Entdeckung geht wahrscheinlich auf 4500 Jahre vor unserer Zeitrechnung zurück, als die Mesopotamier entdeckten, dass sich Sand und Soda durch die Hitze des Feuers in Glasmasse verwandeln lassen.

 

Im Laufe der Zeit wurden neue Techniken zur Herstellung von Glas entwickelt, wie z. B. das Formen und Blasen. Das Glas, das lange Zeit noch undurchsichtig war, gab es jedoch bereits in verschiedenen Farben. Das erste Glas mit hoher Durchsichtigkeit wurde im 13. Jahrhundert in der italienischen Stadt Murano hergestellt.

 

1632 erfand der Diplomat Kenelm Digby die moderne Glasflasche und 1903 erfand der Amerikaner Michael J. Owens die erste Maschine, mit der Flaschen automatisch hergestellt werden konnten. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde schließlich mit der Einführung elektronisch gesteuerter Maschinen das Produktionsvolumen von Glasverpackungen erhöht und die Produktion im industriellen Maßstab ermöglicht.

Glas wird in vielfältiger Weise verwendet, sei es als Flachglas, Hohlglas, Glasfaser oder in technischen Anwendungen für die Elektronik. Glasverpackungen fallen unter die Kategorie Hohlglas. Sie sind inert und undurchlässig und dadurch sehr stabil. Aufgrund dieser Eigenschaften benötigen sie keine weiteren Barrieren oder Zusätze, um ihren Inhalt zu schützen.

 

  • Glasverpackungen gibt es in verschiedenen Formen:
  • Flaschen für alkoholische Getränke (z. B. Wein, Bier, Spirituosen, Champagner, Sekt);
  • Flaschen für nichtalkoholische Getränke (z. B. Wasser, Saft, Milch);
  • Flakons und Behälter für Hygiene- und Schönheitsprodukte, Arzneimittel (z. B. Parfums, Cremes);
  • Gläser mit Konserven und Gewürzen (z. B. Erbsen, Karotten, Bohnen, Marmelade, Gurken, Kapern);
  • Öl- oder Essigflaschen;
  • Salz- oder Pfeffermühlen.

Die Sortierung

 

Im Großherzogtum Luxemburg können Glasverpackungen von den Haushalten sortiert und von den Gemeinden auf verschiedene Weise gesammelt werden: private Glastonne, Sammelcontainer oder in den Ressourcenzentren. Die Glastonne, die für diesen Zweck zur Verfügung gestellt und von Haus-zu-Haus gesammelt wird, ist sicherlich die einfachste Möglichkeit für Verbraucher, zu Hause zu sortieren und ihren Glasabfall zu entsorgen.

 

Nach der Sammlung werden die Glasverpackungsabfälle zur Firma Lamesch in Bettembourg und Holzthum, zur Firma Hein in Bech-Kleinmacher und zur Firma Eco-Tec in Sanem transportiert. Dort werden bereits die ersten Störstoffe manuell aus den Glasverpackungsabfällen aussortiert.

 

Das Recycling

 

Von Luxemburg aus wird das Glas zur französischen Firma Sibelco transportiert. Hier werden die Glasscherben, d. h. das gereinigte und zerkleinerte Glas, das als Ersatz für das Rohmaterial verwendet wird, in mehreren Schritten hergestellt:

 

  • Durch die magnetische Sortierung werden Eisenmetallkörper (Flaschenverschlüsse, Glasdeckel und verschiedene Metalle) vom Rest des Stromes getrennt.
  • Durch manuelles Sortieren werden größere Abfälle (Zeitungen, Pappkartons, Plastiktüten) entfernt.
  • Dann folgt die Kalibrierungsphase, während der der Glasabfall zerkleinert wird.
  • Die Nichteisenmetallmaterialien (z. B. Aluminium) werden über Wirbelströme entfernt.
  • Während der optischen Sortierung werden inerte und unschmelzbare Stoffe (Tassen, Teller, Blumentöpfe) aus dem Fluss entfernt.
  • Abschließend erfolgt eine Farbsortierung.

 

Das nach Farben sortierte Scherbenmaterial kann dann an den Glashersteller geliefert werden, der es z. B. wieder zu neuen Verpackungen verarbeitet. Dazu wird das Scherbenmaterial in einem Schmelzofen wieder verflüssigt. Manchmal müssen auch Grundstoffe wie Sand oder Soda zugegeben werden. Dennoch sind Scherben zu einem wichtigen Rohstoff in der Glasindustrie geworden, wobei einige Öfen mit einem Scherbenanteil von über 90 % betrieben werden (2).

Das für die Herstellung von Verpackungen verwendete Glas, das so genannte Kalk-Natron-Glas, besteht aus drei Grundstoffen: Siliziumdioxid (SiO2), Natriumoxid (Na2O) und Kalziumoxid (CaO). Bei der Glasherstellung werden jedoch nicht mehr nur Rohstoffe verwendet, sondern auch Scherben - zerbrochenes Glas, das unter anderem aus der Sammlung von Glasverpackungsabfällen stammt.

 

Durch die Verwendung von Scherben können bei der Herstellung neuer Glasverpackungen natürliche Ressourcen eingespart werden. Zudem kann Glas prinzipiell unbegrenzt recycelt werden (3).

 

Glasverpackungen, die von den Verbrauchern über die im Großherzogtum Luxemburg bestehenden Sammelsysteme getrennt gesammelt werden, können so ein zweites Leben in Form von neuem Glas erhalten. Im Jahr 2021 wurden europaweit 80,1 % der Glasverpackungen für das Recycling gesammelt (4). In Luxemburg lag diese Quote im Jahr 2022 bei 70 % (5). Indem Sie Glasverpackungen trennen, können Sie also aktiv dazu beitragen, den Glaskreislauf durch Verbesserung dieser Sammel- und Recyclingquoten zu fördern.

Aktuelle Recyclingquoten

 

  • Die Recyclingquote im Großherzogtum Luxemburg für Glas lag im Jahr 2022 bei 66 % (5).
  • Die gesetzlich vorgeschriebene Mindest-Recyclingquote beträgt 60 %.
  • 2022 betrug der Anteil von Glas in Luxemburg 44 % der Gesamtmenge der stofflich verwerteten Verpackungsabfälle (5).

 

Angestrebte Recyclingquoten gemäß europäischer und luxemburgischer Gesetzgebung

 

2025: 70 %

2030: 75 %

Interessante Fakten:

  • Glasverpackungsabfälle machten 18,5 % des Verpackungsabfallaufkommens in Europa im Jahr 2021 aus (6).
  • Die Recyclingrate für Glasverpackungen lag 2021 in Europa bei 75 % (7).
  • Das Recycling von einer Tonne Glas vermeidet den Abbau, den Transport und die Verarbeitung von 1,2 Tonnen natürlicher Ressourcen (1).
  • Aus einer Tonne recyceltem Glas können durchschnittlich 2.200 neue 75 cl-Flaschen hergestellt werden (1).
  • Das Recycling von einer Tonne Glas spart 580 kg CO2 (3) entlang der gesamten Wertschöpfungskette ein, was etwa 197.950 km mit dem TGV entspricht (4).

 

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Gut zu wissen:

  1. Nur Verpackungsglas (Kalknatron) darf in die Glastonne oder in den Glascontainer geworfen werden! Alle anderen Glassorten haben dort keinen Platz, da sie andere physikalisch-chemische Eigenschaften haben, die das Recycling von Verpackungsglas stören können. (Beispiele für Glas, das kein Verpackungsglas ist: Spiegel, Lampe, Fernsehbildschirm, Glühbirne, Kristall, Pyrex, Porzellan.) Diese Gläser müssen in einem Ressourcenzentrum abgegeben werden.
  2. Vergessen Sie nicht, Ihre Metalldeckel, Metallkörbe von Sektflaschen, Kronkorken und Schraubverschlüsse von Glasflaschen und Glasbehältern in den blauen Sack zu werfen!
  3. Mehrweg-Glasflaschen sollen an den Händler zurückgegeben werden, und nicht in die Glastonne oder den Glascontainer geworfen werden. Mehrwegglas kann wiederverwendet werden, ohne die Schmelzphasen zu durchlaufen, was Ihre Ökobilanz verbessert. Diese Flaschen können gewaschen und dann wieder aufgefüllt werden.

 

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Getränkekartons

 

Welche Besonderheiten haben Getränkekartons im Vergleich zu anderen recyclebaren Verpackungen? Erfahren Sie, wie sie zusammengesetzt sind, und verfolgen Sie ihren Sortier- und Recyclingprozess in diesem Artikel.

 

1915 meldete der Amerikaner John van Wormer das erste Patent für einen Getränkekarton an. Die Besonderheit dieser Kartons war, dass sie für flüssige Lebensmittel, insbesondere Milch, verwendet wurden, und dies ab den 1930er Jahren. Um sie wasserdicht zu machen, wurden diese ersten Getränkekartons mit einer Schicht Paraffinwachs versehen. Inspiriert von dieser innovativen Verpackung und nach einem Besuch in den USA erfand ein deutscher Fabrikant namens Günter Meyer-Jagenberg die Perga-Verpackung, eine wasserdichte und faltbare Kartonverpackung, für die er 1929 in Europa ein Patent anmeldete (1). Es war die erste flexible Verpackung in Europa und inspiriert noch heute das Design moderner Getränkekartons.

 

Der eigentliche Durchbruch von Getränkekartons begann nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Verpackung erhielt eine neue Form, die auch heute noch bekannte Ziegelform, um den Transport zu Supermärkten, die inzwischen die kleinen Läden in der Nachbarschaft ersetzen, zu erleichtern. Mit der schrittweisen Einführung von Kunststoff auf dem Markt wird allmählich die Schicht aus Paraffinwachs durch eine Schicht aus Polyethylen ersetzt.

 

1975 kam eine weitere Neuheit auf den Markt: die keimfreie Abfüllung. Dieser Prozess garantiert eine noch längere Haltbarkeit von Lebensmitteln und schützt sie vor Kontaminationen. Diese Entwicklung wird von der Zugabe einer dünnen Aluminiumschicht im Getränkekarton begleitet, die es nun ermöglicht, den Getränkekarton für andere flüssige Lebensmittelanwendungen wie Suppen zu verwenden.

Getränkekartons sind Verbundverpackungen aus Pappe, Polyethylen und, für aseptische Getränkekartons, einer dünnen Aluminiumschicht. Im Durchschnitt besteht ein Getränkekarton aus 75 % Papierfaser, 4 % Aluminium und 21 % Kunststoff (Polyethylenfolie und HDPE-Kappe) (3).

 

Jede Schicht hat ihre eigene Funktion. Die Kunststoffschicht aus Polyethylen dient als Barrierematerial und schützt den Inhalt vor Feuchtigkeit. Aluminium hingegen schützt vor dem Eindringen von Sauerstoff und Licht. Das Hauptmaterial, Pappe, besteht zu 90 % aus Baumfasern von nachhaltig bewirtschafteten Wäldern, die von international anerkannten Zertifizierungssystemen wie FSC oder PEFC zertifiziert sind, und verleiht der Verpackung ihren biegsamen Charakter (3).

 

Die Kombination dieser Materialien führt dazu, dass Getränkekartons aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften verwendet werden: Sie sind wasserdicht, leicht, und licht- und sauerstoffundurchlässig. Ihre besondere Ziegelform erleichtert auch den Transport. Diese Verpackungen schützen ihren Inhalt sowohl bei Raumtemperatur als auch im Kühlschrank. Da die Zutaten bis zu zwölf Monate gelagert werden können, ohne gekühlt werden zu müssen, tragen sie auch zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung bei.

Getränkekartons gibt es in verschiedenen Formen: 

 

  • Behälter für Milchprodukte (z. B. Milch, Schokoladenmilch, Sahne);
  • Behälter für alkoholfreie Getränke (z. B. Saft, Wasser);
  • Behälter für alkoholische Getränke (z. B. Wein);
  • Behälter für flüssige Lebensmittel (z. B. Suppe).

Die Sortierung 

 

Im Großherzogtum Luxemburg können Getränkekartons von den Haushalten sortiert und auf verschiedene Weisen gesammelt werden: über den blauen Valorlux Sack oder über die Ressourcenzentren. Der blaue Valorlux Sack, der für diesen Zweck bereitgestellt und in der Haus-zu-Haus Sammlung gesammelt wird, ist sicherlich die einfachste Möglichkeit für Verbraucher, zu Hause zu sortieren und ihre Getränkekartons zu entsorgen.

 

Nach der Sammlung werden die Getränkekartons zum Sortierzentrum Hein Déchets in Bech-Kleinmacher transportiert.

 

Im Sortierzentrum gelangen die Getränkekartons in den gleichen Sortierfluss wie die anderen über den Valorlux-Sack gesammelten Materialien - nämlich Kunststoffverpackungen und Metallverpackungen. Getränkekartons können durch optische Sortierung (NIR/Nahes Infrarot) vom Rest des Flusses getrennt werden. Am Ende des Sortierprozesses werden alle Verpackungsabfälle aus Getränkekartons zu einer einzigen Fraktion zusammengefasst und zu Ballen gepresst, um zum spezialisierten Recycler in Deutschland transportiert zu werden.

 

Das Recycling 

 

Das Recyclingverfahren für Getränkekartons ist dem für Papierverpackungen und Pappe sehr ähnlich. Da es sich bei Getränkekarton jedoch um eine Verpackung handelt, die aus mehreren Materialien besteht, ist ein entsprechendes Verfahren erforderlich. Dies wird von spezialisierten Recyclern umgesetzt, um die Papierfasern zurückzugewinnen und von den anderen Materialien, aus denen die inneren Schichten des Produkts bestehen, nämlich Kunststoff und Aluminium, zu trennen.

 

Um die zur Herstellung von neuem Papier/Karton verwendeten Sekundärfasern wiederzugewinnen, werden die Getränkekartons zunächst in ein heißes Wasserbad, einen so genannten Reinigungspulper, gegeben, in dem sich die Fasern trennen und zu Zellstoff umformen. Dieser Schritt benötigt mehr Zeit als bei Verpackungen aus einfachem Papier und Pappe, um sicherzustellen, dass sich die Papierfaser vollständig vom Kunststoff und vom Aluminium trennt.

 

Dann werden Kunststoff und Aluminium aus dem Faserstrom entfernt. Die Papiermasse wird dann ausgerollt und getrocknet, bevor sie zu Rollen gewickelt wird. Aus diesen Rollen können neue Endprodukte aus Papier und Karton hergestellt werden. Die Mischung aus Kunststoff und Aluminium kann durch einen separaten Recyclingprozess in einer spezialisierten Recyclinganlage recycelt werden.

Getränkekartons führen aufgrund unterschiedlicher Ansichten über ihre ökologischen Vor- und Nachteile zu Debatten.

 

Auf der einen Seite werden Getränkekartons aus recycelbaren Holzfasern hergestellt, die aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammen und nach den Standards des FSC (Forest Stewardship Council) oder des PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification) zertifiziert sind. Obwohl sie nicht wieder in Lebensmittelverpackungen integriert werden können, finden diese Fasern eine zweite Verwendung in Anwendungen wie Taschentüchern, Toilettenpapier, Küchenrollen, Kartonschachteln, Papiertüten und Umschlägen.

 

Auf der anderen Seite bestehen Getränkekartons auch aus Schichten aus Kunststoff und Aluminium, die miteinander verklebt sind. Diese Zusammensetzung erschwert den Recyclingprozess und wirft Fragen nach ihrer Umweltbelastung auf. Obwohl Holzfasern recycelt und in anderen Produkten wiederverwendet werden können, können die anderen Materialien, diese Mischung aus Polyethylen und Aluminium, genannt PolyAl, derzeit nicht in großem Maßstab recycelt werden. Im Jahr 2023 konnten sieben Recyclinganlagen in Europa ein Drittel der Mischung aus Kunststoff und Aluminium aus Getränkekartonabfällen verarbeiten. Die Branche strebt jedoch an, bis 2025 eine Recyclingrate von 43 % für PolyAl zu erreichen (3). Die führenden Hersteller von Getränkekartons verpflichten sich auch, andere Recyclingstrukturen zu entwickeln, um bis 2030 eine Recyclingrate von mindestens 70 % für Getränkekartons zu erreichen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen 90 % der auf dem Markt erhältlichen Getränkekartons in geeigneten Sammelstrukturen erfasst werden. Ihre Mülltrennung trägt somit wesentlich dazu bei, dieses Ziel zu erreichen.

Aktuelle Recyclingquoten

 

  • Die Recyclingquote für Getränkekartons in Luxemburg lag 2022 bei 70,45 % (2).
  • Es gibt keine gesetzlich vorgeschriebene Mindestrecyclingquote.
  • In Luxemburg betrug der Anteil von Getränkekartons 1 % der Gesamtmenge der recycelten Verpackungsabfälle im Jahr 2022 (2).

 

 Angestrebte Recyclingquote gemäß europäischer und luxemburgischer Gesetzgebung

 

In der europäischen und luxemburgischen Gesetzgebung ist keine spezifische Recyclingquote vorgesehen.

 

Interessante Fakten:

  • In Europa werden 75 % der Milch und 59 % der Säfte in Getränkekartons verpackt (3).
  • In Europa gibt es etwa zwanzig spezialisierte Recyclinganlagen, die sich mit der Verarbeitung von Getränkekartons beschäftigen (3).
  • 2022 wurden 1.142 Tonnen Getränkekartons auf den luxemburgischen Markt gebracht (2).

 

Ballen von Getränkekartons

 

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Gut zu wissen:

Werfen Sie Ihre geleerten Getränkekartons in den blauen Sack! Um den Platz im Sack optimal zu nutzen, können Sie die Kartons ruhig der Länge nach flach drücken.

 

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Verpackungen aus Holz: Korken

 

Wussten Sie, dass die Recyclingrate von Holzverpackungen in Europa im Jahr 2021 bei 32,2 % lag (1)? Und dass es in Luxemburg eine spezielle Sammlung für Korken gibt?

 

In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die verschiedenen Arten von Holzverpackungen sowie deren Sammlung und Recycling.

Holz ist aufgrund seiner Vielseitigkeit, seiner erneuerbaren Eigenschaften und seiner positiven Auswirkungen auf die Umwelt ein außergewöhnliches Material. Auch wenn es aufgrund seiner biologischen Abbaubarkeit schwierig ist, sein Erscheinungsdatum festzulegen, haben Funde von versteinertem Holz in Frankreich, in Maine-et-Loire, seine ersten Spuren auf der Erde vor 407 Millionen Jahren (2) belegt!

 

Holz spielte eine zentrale Rolle in den großen Etappen der menschlichen Evolution. Es diente als Werkzeug, Waffe, Brennstoff und wesentliches Baumaterial in den Wohnstätten von nomadischen und sesshaften Völkern.

 

Obwohl sein Einsatz im Bauwesen seit der industriellen Revolution zugunsten von Stahl und Beton zurückgegangen ist, wird Holz weiterhin weit verbreitet eingesetzt, insbesondere bei der Herstellung von Türen, Fenstern, Parkettböden, Verkleidungen und Treppen.

 

Auch heute hat Holz noch eine große Bedeutung. In Bereichen wie dem Bauwesen, der Industrie, der Energieerzeugung und in zunehmendem Maße auch bei der Herstellung von Verpackungen wird Holz weiterhin erfolgreich eingesetzt, was seinen anhaltenden Nutzen in unserer modernen Gesellschaft unterstreicht.

Holzverpackungen werden zum Verpacken, Transportieren, Handhaben, Lagern und Präsentieren von Lebensmitteln verwendet.

 

Holzverpackungen gibt es in verschiedenen Formen:

 

  • Kochschalen für Fertiggerichte;
  • Schalen für frische Lebensmittel (z. B. Obst, Gemüse, Meeresfrüchte, Käse);
  • Wein und Spirituosen;
  • Korken;
  • Paletten;
  • Transportkisten.

Korken werden in den Ressourcenzentren getrennt gesammelt. Jährlich werden auf diese Weise zwischen 4 und 6 Tonnen Korken gesammelt. Die gesammelten Korken werden in Luxemburg gelagert und dann nach Deutschland transportiert, wo sie recycelt werden. Nach der Entstaubung werden die Korken zu Granulat zerkleinert. Dieses Granulat wird dann mit Leim vermischt und zu Platten oder Rollen aus Presskork gepresst. Diese Produkte werden z. B. als Schall- und Wärmedämmung oder in der Türenherstellung verwendet.

 

recyclat liègerouleau de liège aggloméré

 

(Quelle: Korken für Kork)

Kork, ein Material mit außergewöhnlichen Eigenschaften wie Wasserundurchlässigkeit, Schwimmfähigkeit, Elastizität und Feuerbeständigkeit, stammt hauptsächlich aus den Korkeichenwäldern der Iberischen Halbinsel, insbesondere aus Portugal und Spanien.

Die Korkrinde wird geerntet, wenn die Korkeiche das Alter von 20 bis 25 Jahren erreicht hat, und diese Ernte kann alle 9 bis 12 Jahre wiederholt werden. Im Laufe ihres Lebens kann eine Korkeiche bis zu 1000 kg Rinde produzieren, von denen durchschnittlich etwa 300 kg zu Korken verarbeitet werden.

 

Als natürliches Material verdient Kork ein zweites Leben durch Recycling. Im Jahr 2023 konnten 7 Tonnen Korken, die auf den luxemburgischen Markt gebracht wurden, für das Recycling gesammelt werden. Durch Ihre Teilnahme an der Sortierung können die Korkstopfen eine neue Verwendung finden und landen so nicht mehr im Restmüll.

Aktuelle Recyclingquoten

 

  • Die Recyclingrate für Holzverpackungen im Großherzogtum Luxemburg betrug im Jahr 2021 81 % (3).
  • Die gesetzlich vorgeschriebene Mindest-Recyclingquote beträgt 15 %.

 

Angestrebte Recyclingquote gemäß europäischer und luxemburgischer Gesetzgebung

 

2025: 25 %

2030: 30 %

 

 

Interessante Fakten:

  • Holzverpackungen machten im Großherzogtum Luxemburg im Jahr 2022 1 % der Gesamtmenge der recycelten Verpackungsabfälle aus (3).
  • Die Recyclingrate für Holzverpackungen lag in Luxemburg im Jahr 2022 bei 81 % (3).
  • Im Durchschnitt erzeugte jeder Bürger der Europäischen Union im Jahr 2021 32 kg Verpackungsabfälle aus Holz. In Luxemburg waren es im Jahr 2021 25 kg pro Einwohner (4).

 

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Gut zu wissen:

Durch Ihre Teilnahme an der Sortierung von Korkstopfen unterstützen Sie eine lokale Organisation! Für jede gesammelte Tonne spenden wir einen Betrag an den Verein ASA ASBL zur Finanzierung der Ausbildung von Assistenzhunden im Rahmen der Initiative „E Stopp fir e Mupp“. Weitere Informationen finden Sie unter folgendem Link: https://www.asa-asbl.com/

 

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Warum werden einige Materialien derzeit nicht recycelt?

Verschiedene Faktoren erklären, warum einige Abfälle derzeit noch nicht recycelt werden können:

 

  1. Technologischer Fortschritt: Das Recycling jedes Materials setzt voraus, dass die dazu benötigte Recyclingtechnologie vorhanden ist. Für einige Materialien wurde die Recyclingtechnologie noch nicht entwickelt oder ermöglicht noch kein Recycling im großen Umfang.
  2. Ökonomisches und ökologisches Interesse: Das Fehlen garantierter Abnehmer, zu geringe Abfallmengen und hohe Kosten verhindern, dass es weder wirtschaftlich noch ökologisch sinnvoll ist, das Recycling einiger Materialien in Betracht zu ziehen.
  3. Wettbewerbsfähigkeit in Bezug auf Neuware: Eine Recyclingkette muss in Bezug auf Neuware wettbewerbsfähig sein. Preisschwankungen bei Rohstoffen können daher auch die Entwicklung von Recyclingketten beeinflussen.
  4. Verpackung mit innovativen Materialien: Die Weiterentwicklung und Vermarktung von Verpackungen aus innovativen Materialien sind häufig ein Hindernis für das Qualitätsrecycling, da die Technologie, die das Recycling dieser Materialien ermöglicht, noch nicht entwickelt wurde.

Das Leeren Ihrer Verpackung ist der erste Schritt zum Qualitätsrecycling!

Um eine ordnungsgemäße Sortierung und Wiederverwertung der gesammelten Verpackungen zu gewährleisten, sollten Sie:

 

  • Ihre Flaschen und Getränkekartons vollständig ausleeren.
  • Keine Essensreste in Ihrem Kartonabfall belassen (z. B. die Pizzaschachtel).
  • Alle Essensreste aus Ihren Töpfen, Bechern und Schalen entfernen. Es ist jedoch nicht notwendig, sie zu spülen.

 

Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass Ihre recycelbaren Verpackungen in die Sortier- und Recyclingkette gelangen.

 

Achtung: Nicht entleerte Verpackungen werden mechanisch oder manuell aus dem Sortier- und Recyclingstrom entfernt und nicht recycelt.

 

Weitere Informationen zu den Sortieranweisungen finden Sie auf der Seite „Mein blauer Sack“.

Warum ist Ihre Teilnahme beim Sortieren von Verpackungsabfällen wichtig?

Lust auf ein bisschen Mathematik?

Um unsere Vision, alle Verpackungsabfälle in neue Ressourcen umzuwandeln, zu verwirklichen, brauchen wir Sie alle! Ihre Sortierbemühungen sind entscheidend, denn wenn:

 

  • 90% der Menschen
  • 90 % der Zeit
  • 90 % richtig trennen

 

dann stehen nach Ihrer Sortierung 73 % der Verpackungsabfälle für das Recycling zur Verfügung.

 

Daher ist es selbst mit den besten Absichten sehr schwierig, wenn nicht sogar unmöglich, eine 100%ige Sammlung von Verpackungsabfällen zu erwarten. Wir verstehen, dass die Sortierung aufgrund der Vielfalt der verfügbaren Verpackungen kompliziert erscheinen kann. Und dass trotz aller Bemühungen manchmal Fehler bei der Abfalltrennung auftreten. Was jedoch zählt ist Ihr Wille zur richtigen Mülltrennung: die Sortieranleitung die Sie an den öffentlichen Abfalleimern und auf unserer Seite „Der blaue Sack“ finden zu beachten, und Ihre Verpackungen zu Hause oder in den Ressourcenzentren in den dafür vorgesehenen Behältern zu sortieren.

 

Wenn wir alle unser Bestes geben, um regelmäßig und korrekt zu trennen, erhöhen wir gemeinsam unsere Chancen, unsere Recyclingziele zu erreichen und Ihren Verpackungsabfällen ein neues Leben zu geben, indem wir sie wieder in neue Ressourcen verwandeln.

Verpackungsabfälle: Überblick über die in Luxemburg anfallenden Mengen

Im Jahr 2021 erzeugte jeder Einwohner Luxemburgs 214 kg Verpackungsabfälle. Damit gehören wir zu den Top 5 der europäischen Verursacher von Verpackungsabfällen, während der europäische Durchschnitt bei 189 kg pro Person liegt. Die generierte Menge nimmt aber auch in Europa weiter zu, und ist seit 2012 um 35 kg pro Person gewachsen (1).

Obwohl diese Zahlen vermuten lassen könnten, dass wir kurz davorstehen von unseren eigenen Abfällen überschwemmt zu werden, bemüht sich die Kommission unsere Konsumgewohnheiten zu ändern und die Bewirtschaftung der Produktion und des Lebensendes dieser Verpackungsabfälle zu verbessern.

 

Ein Hauptziel ist es, bis 2030 alle Verpackungen recyclingfähig zu machen, und somit die Wiederverwendung von Materialien in neuen Verpackungen oder Gegenständen nach der Sortierung durch die Verbraucher zu fördern. Für die Kommission bleibt das Recycling daher ein entscheidender Hebel, um die wachsende Menge an Verpackungsabfällen die wir produzieren, in den Griff zu bekommen.

 

Darüber hinaus plant die Kommission, in den kommenden Jahren die Nutzung wiederverwendbarer Verpackungen, wie z. B. wiederverwendbare Kaffeebecher zum Mitnehmen, weiter zu fördern. Die Verwendung von Mehrwegverpackungen trägt dazu bei, den Abbau natürlicher Ressourcen für die Herstellung von Einwegverpackungen zu vermeiden. Je öfter wir sie verwenden, desto besser ist ihre Ökobilanz.

 

Als Verbraucher müssen wir daher in den kommenden Jahren wahrscheinlich alle unser Verhalten ändern, um unsere Abfälle besser zu verwalten und einen respektvolleren Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen zu fördern.

 

Quelle
(1) https://ec.europa.eu/eurostat/databrowser/view/env_waspac/default/table?lang=en

Gut zu wissen

Verwenden Sie Öko-Taschen? Das ist gut! Aber benutzen Sie sie auch wieder?

Laut unseren Berechnungen hat durchschnittlich jede Person im erwerbsfähigen Alter (> 15 Jahre) allein im Jahr 2023 4 Öko-Taschen (groß oder klein) gekauft. Wenn man all jene berücksichtigt, die in unseren Haushalten vergessen wurden, sollten wir alle genug Öko-Taschen haben, um sie in den nächsten 10 Jahren wieder zu verwenden.

 

Wir alle kennen die Situation, dass wir einkaufen gehen und unsere wiederverwendbare Einkaufstüte zu Hause vergessen haben. Leider ist es keine gute Lösung, eine neue Öko-Tasche zu kaufen und sie dann wegzuwerfen. Eine nicht wiederverwendete Öko-Tasche, bzw. die nach einmaligem Gebrauch weggeworfen wird, hat eine viel schlechtere Umweltbilanz als eine Einwegtasche.

Guten Tag, wie können wir Ihnen helfen?

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